Mit der vorgeschlagenen Novellierung der CSR-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive) werden in Deutschland künftig mehrere tausend Unternehmen verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht in ihren Lagebericht aufzunehmen.
In die Scope 1 Analyse werden sämtliche, mögliche direkte Emissionen aus eigenen oder kontrollierten Quellen aufgenommen. Darunter fallen typischerweise Verbrennungsmotoren, wie Generatoren, Fahrzeuge, Öfen sowie chemische Stoffe, wie Verluste an Kühlmittel oder natürliche Prozesse wie Dünger und Tiere. Die Analyse wird anhand der Verbrauchsmengen durchgeführt. Dabei wird die Analyse auf Basis von Unternehmenswerten, die durch Messdaten, Verbrauchswerten, anerkannten Durchschnittswerten, Finanzdaten oder wissenschaftlichen Quellen erhoben werden, in CO2-Äquivalente umgerechnet.
Scope-2-Emissionen sind indirekte Emissionen aus der Erzeugung von eingekaufter Energie. Darunter fallen die Aufnahme aller bezogener Energie (typischerweise Strom, Wärme, Dampf oder Druck). Die Analyse der Verbrauchsmenge wird anhand von Verbrauchswerte, Mess- oder Finanzdaten durchgeführt. Die Analyse der Emissionswerte wird anhand der Energietypen bzw. Zusammensetzung der Energietypen des Anbieters, anerkannte Standarddaten oder anderen, wissenschaftliche Quellen durchgeführt. Im Grunde kann jedes Unternehmen auf die CO2e-Daten des Strommixes auf das Land zurückgreifen, doch es gibt natürlich regionale Unterschiede. Hier haben oftmals Stadtwerke eigene CO2e-Emissionswerte.
Scope 3-Emissionen sind alle indirekten Emissionen (nicht in Scope 2 enthalten), die in der Wertschöpfungskette des berichtenden Unternehmens entstehen, einschließlich der vor- und nachgelagerten Emissionen. Neben entstehende Emissionen durch die Anfahrt der Mitarbeiter:innen und Abfallmanagement, spielt vor allem die vorgelagerte Lieferkette eine große Rolle, aber auch Produktnutzungsemissionen, Transport und Logistik.
Scope-3-Emissionen sind in den meisten Sektoren die größte Emissionsquelle eines Unternehmens und machen oft ein Mehrfaches der Scope-1- und -2-Emissionen aus. Laut dem Global Supply Chain Report 2018 (Link unten) werden etwa 40 % der weltweiten Treibhausgasemissionen von Unternehmen durch ihre Einkäufe (d.h. gekaufte Waren und Dienstleistungen) und die von ihnen verkauften Produkte (d. h. die Nutzung der verkauften Produkte) verursacht oder beeinflusst.
Für viele Unternehmen liegt der Großteil der Treibhausgasemissionen und der Möglichkeiten zur Kostensenkung außerhalb der eigenen Betriebe. Daher bringt die Messung von Scope-3-Emissionen zahlreiche Vorteile mit sich, wie z. B.: Bewertung der Emissions-Hotspots in der Lieferkette, Ermittlung der Lieferanten, die in Bezug auf die Nachhaltigkeitsleistung Vorreiter oder Nachzügler sind, Ermittlung von Möglichkeiten zur Materialeffizienz und Kostensenkung in der Lieferkette.
Produktlebenszyklusemissionen sind alle Emissionen, die mit der Herstellung und Verwendung eines bestimmten Produkts verbunden sind, von der Wiege bis zur Bahre, einschließlich der Emissionen aus Rohstoffen, Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf, Verwendung und Entsorgung. Dabei ist der PCF ein Querschnitt aller Scopes in Bezug auf ein bestimmtes Produkt. Jedoch überschneiden sich vor allem der Scope 3 und PCF. Deswegen liegt die Frage nahe - was ist der Unterschied?
Quellen:
PricewaterhouseCoopers GmbH (2021, 21. April). CSR-Richtlinie: Heute beginnt eine neue Ära in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Pressemitteilung. https://www.pwc.de/de/pressemitteilungen/2021/csr-richtlinie-heute-beginnt-eine-neue-aera-in-der-nachhaltigkeitsberichterstattung.html
World Resources Institute and World Business Council for Sustainable Development (2011). Greenhouse Gas Protocol. ISBN 978-1-56973-772-9. https://ghgprotocol.org/sites/default/files/standards/Corporate-Value-Chain-Accounting-Reporing-Standard_041613_2.pdf
CDP (2017). Global Supply Chain Report 2017/ 2018. https://www.cdp.net/en/research/global-reports/global-supply-chain-report-2018
Mit dem Thema Ökobilanz wird zunehmend auch auf unser Konsumverhalten geachtet. Doch was ist mit unseren Haustieren? Im Jahr 2021 gab es in Deutschland rund 12 Millionen Haustierbesitzer:innen. Wenn diese Zahl mit dem Verbrauch von Produkten, die für Haustiere notwendig sind, in Verbindung gebracht wird, stellt sich die Frage nach der Klimafreundlichkeit der Haustierhaltung. Als Beispiel nehmen wir hier die Haustiernahrung.
worldwatchers erste Version der CO2-Tracking-App ist endlich in den App Stores erhältlich. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Crowdfunding- Kampagne hat worldwatchers eine Partnerschaft mit twigbit geschlossen, um den klimakompass (vorher: KlimaKompass) weiterzuentwickeln.